Vorsichtig stapft das Team von Christen der Gemeinde in Beregovoj durch den Schnee. Bei minus dreißig Grad verursacht jeder Schritt ein lautes Knirschen. Doch auch der Frost des sibirischen Winters kann die Christen nicht aufhalten. Sie sind unterwegs zu Familien, für die dieser Besuch besonders wichtig ist. Im Gepäck haben sie  die blau-bunten Weihnachtspäckchen, auf die sich die Kinder freuen, sowie die Botschaft des Evangeliums – eine Botschaft, nach der sich die Menschen in  diesen  Zeiten sehnen. Die Christen haben damit eine besondere Möglichkeit genutzt, die Gott in diesem Corona-Winter geschenkt hat. Sie haben die Botschaft von  Weihnachten direkt in die Häuser getragen, in zerbrochene Familien und in traumatisierte Kinderherzen. Wir besuchen Valentina und ihre vier Enkel. Valentina – einst mit einem hohen, einflussreichen Posten bei der Wohnungsverwaltung ihrer Stadt – ist heute Rentnerin und völlig verarmt. Ihr Sohn und Vater der Enkelkinder lebt auch bei ihr, doch er arbeitet nicht und ist schwer alkoholabhängig. Die Mutter der Kinder – auch drogen- und alkoholabhängig – hat die Familie verlassen. Valentina steht heute vor den Trümmern ihres Lebens. Sie, die früher an Immobiliengeschäften der Schattenwirtschaft beteiligt war und nur knapp der Strafverfolgung entging, weiß heute  nicht, ob sie morgen noch genügend Lebensmittel für ihre vier Enkel haben wird. Von den Weihnachtspäckchen und den Geschichten über Jesus, die wir für die Kinder mitgebracht haben, sind die Kinder begeistert. Valentina weint und dankt uns immer wieder. Aufmerksam hört sie zu, als wir von Jesus und von Weihnachten erzählen,  dann betet sie mit uns und lädt uns ein wiederzukommen, um mit ihr und den Kindern in der Bibel zu lesen. Sie sehnt sich nach einem anderen, besseren Leben, nicht nach dem Leben, das in die Brüche gegangen ist, sondern nach einem Leben, das sie nie hatte – ein Leben im Frieden mit Gott und mit den Menschen. Wie wichtig war es, dass wir als Christen die Botschaft dieses Friedens in ihr Haus tragen durften. Valentina weiß, dass wir wiederkommen werden, und dass sie, ihr Sohn und ihre Enkel nicht allein sind – weil Jesus auch für sie in diese Welt gekommen ist.